Tässä, Here, seit 2007, C-Prints, je 33,5 x 40 cm, gerahmt
Das finnische Wort „Tässä“ für „hier“ erlaubt sowohl eine Verortung des Ichs als auch eine Markierung der eigenen Anwesenheit.
Claudia Lindner sind im Stadtraum Helsinkis eine Reihe von weißen, auf den Boden gemalten, Kreuzen aufgefallen, die wahrscheinlich als Markierungen für Luftbildaufnahmen dienen. In einer Erkundung der Stadt, die sich – mit Referenzen an ein psychogeographisches Vorgehen – über mehrere Monate hinzog, hat sie diese Kreuze als Vorwand genommen, die Orte im Verhältnis zu ihrer eigenen Anwesenheit und Abwesenheit zu dokumentieren. Diese unspektakulären Orte werden durch Lindners ebenso unspektakuläres Auftreten kaum verändert, allerdings durch die Dokumentation ihrer Anwesenheit mit Bedeutung aufgeladen. Sie existieren. Die Jahreszeiten wechseln, das Licht ändert sich. Beim genauen Hinsehen entdeckt man unter anderem auch, wie sich Claudia Lindners Bauch langsam wölbt, Zeichen einer Schwangerschaft.
Inzwischen, nach der Rückkehr nach Deutschland, ist sie dazu übergegangen, ihre eigenen Kreuze anzubringen und so ein eigenes Referenz-System zu schaffen.